Histaminarme Nomato Bolognese

Die italienische Küche bedeuted für mich eines: Pure Lebensfreude! Essen ist und war generell immer Teil meiner Lebensqualität. Als ich erfuhr, dass Tomaten bei meiner Erkrankung tabu sind, war ich noch mehr am Boden zerstört. Mein geliebte Bolognese schien gänzlich vom Tisch und damit ein Stück Lebensfreude. Denkste!

Als ich im Verlauf meiner Erkrankung irgendwann auf spezialisierte Rezeptegruppen bei Facebook stieß, durchstöberte ich auf der Suche nach etwas Essbarem die Alben und fand Ideen für eine Paprikabolognese. Der erste Versuch war so lala, aber nicht wirklich der HIT (Achtung: Wortwitz). Ich probierte andere Rezepte und fand eines, welches geschmacklich näher am Original war. Und trotzdem fehlte immer das gewisse Etwas.

Als ich erneut in der Küche stand, auf dem Herd eine Paprikabolognese sanft vor sich hin köchelnd, war beim abschmecken wieder diese Unzufriedenheit zugegen. Ich überlegte, welcher Kniff der Sauce fehlt, um sie geschmacklich näher an das Original zu bringen. Es fehlte das tomaten typische Säure/Süße-Verhältnis. Genau in diesem Moment blieb mein Blick auf der Johannisbeernektarflasche hängen, die bei mir neben der Kochplatte stand. Johannisbeernektar erfüllte alle Bedingungen: Er brachte sowohl Süße als auch Säure mit. Die dunkelrote Farbe war ebenfalls der Sauce zuträglich. Ich überlegte also nicht lange und gab einen guten Schuß in die Sauce. Leichter Zweifel meldete sich im Hinterkopf, ob nun die Sauce nicht eventuell im Müll landen würde aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Durch den Nektar bekam die Sauce einen SEHR Tomaten-ähnlichen Geschmack. Glücksgefühle pur: Ich hatte (fast) meine geliebte Bolognese wieder! Ich würde sagen, das sie zu 80% gleich schmeckt. Als nächstes folgte eine Zubereitung als Lasagne, die ich drei Jahre lang nicht gegessen hatte. Es war ein Fest und ich habe mich maßlos überfressen. Schon gut, hier kommt das Rezept:

Achtung! Alle potentiell problematischen Zutaten sind bei meinen Rezepten immer mit einem ! gekennzeichnet. Diese sind optional und können einfach weggelassen werden, wenn du dir nicht sicher bist. Alle anderen, unmarkierten Lebensmittel sind immer bei einer Histaminerkrankung verträglich. Ist dem nicht so, hast du warscheinlich eine unbekannte/bekannte Zusatzerkrankung, Unverträglichkeit oder Allergie, die abseits davon zu bewerten ist. Meine Rezepte orientieren sich nach der SIGHI Lebensmittelliste. Zudem biete ich Rezepte und Varianten für alle Esstypen an, ob nun Omni, Veganer oder Vegetarier.

Zutaten für 4 Portionen:

  • 500 g frisches Rinderhackfleisch, alternativ veganes, selbstgemachtes Hack
  • Olivenöl
  • 1 weiße Zwiebel, gehackt (Welche Zwiebeln sind bei Histaminerkrankungen verträglich?)
  • Optional: 1 Möhre
  • 3 EL Paprikamark (z.B. Sera Paprikamark mild ), eventuell mehr.
  • 400 ml Wasser, eventuell mehr
  • 200 ml schwarzer Johannisbeernektar, eventuell mehr nach Gusto (Auf Zusatzstoffe achten!)
  • Italienische Kräuter
  • 1 Lorbeerblatt, ganz
  • Oregano, extra
  • Optional: Etwas granulierter Knoblauch ! ?
  • 3 TL Zucker
  • Steinsalz oder Meersalz

Zubereitung:

Weiße Zwiebel schälen und fein hacken. Hackfleisch in Olivenöl karamellisieren. Die Zwiebeln hinzufügen und glasig schwitzen. Nun das Paprikamark hinzugeben, mit dem Hack vermengen und einige Minuten anbraten lassen. Mit Wasser aufgießen und die Hälfte von Johannisbeernektar hinzufügen. Mit Salz, den Kräutern und dem Zucker abschmecken. Das Lorbeerblatt in die Sauce hineingeben und mitköcheln lassen. Bei Bedarf den Rest vom Johannisbeernektar hinzufügen und das ganze nun 15 Minuten leicht köcheln lassen. Zu Pasta der Wahl und einem Salat servieren.

Zubereitung als Lasagne:

Bechamelsauce (vegane Option)

  • 500 ml Milch, Tier- oder Pflanzenmilch
  • 30 g Süßrahmbutter oder Rapsöl
  • Salz
  • 40 g Mehl zum abbinden
  • 1 Lorbeerblatt

Nebenbei:

  • Lasagneplatten
  • Verträglicher Käse, z.B. junger Gouda oder eine vegane Alternative, die manchmal besser vertragen wird.

Zubereitung:

Die Bolognesesauce nach Anleitung kochen und das Lorbeerblatt entfernen.

In einem Topf das gesiebte Mehl mit dem Fett auf kleiner Hitze andünsten. Nach und nach die Milch hineingeben. Mit Salz abschmecken, das Lorbeerblatt hinzufügen und leicht köcheln lassen.

Ofen auf 180 Grad Umluf vorheizen. Den Boden einer Auflaufform mit etwas Bolognesesauce bedecken und die erste Lage Lasagneblätter darauf auslegen. Nun abwechselnd Bolognesesauce, Bechamelsauce und Nudelplatten aufschichten. Mit Bolognesesauce und Bechamelsauce beenden und mit veträglichem, geriebenem Käse bestreuen. Im Ofen 35-40 Minuten goldbraun überbacken.

♡ Ich wünsche Guten Appetit♡

6 Comments

  1. K.R.Hana

    Liebe Mella, zunächst mal schön, dass es dir besser geht…! Ich finde Suntat PM immer nur mit Zitronen
    säure und ohne Bio… 🤔…kaufst du das auch im türkischen Supermarkt? Beste Grüße K.R.

    • Hallo liebe K,
      danke für dein liebes Kommentar. Zu deiner Frage: Wie im Rezept beschrieben ist das BIO Paprikamark von der Firma Suntat verträglich, die anderen Sorten leider nicht, wegen der von dir bereits genannten Zitronensäure. Das Suntat BIO kann man in meiner Region nicht kaufen und ich bekomme es nur im Netz. Und selbst da ist es schwer zu bekommen. Ich nutze allerdings das milde von der Firma Sera. Dieses bekomme ich im türkische Supermarkt. Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Antwort weiterhelfen.

      Einen schönen und symptomfreien Tag

  2. Julia Haberditzl

    Liebe Mella, auch ich habe seit Monaten keine klassische Lasagne mehr gegessen, weil mir das mit Paprika als Tomatenersatz nicht wirklich schmeckte. Dein Rezept ist der Hammer! Der schwarze Johannisbeernektar reißt alles raus. Wenn man es nicht weiß, würde man denken, dass da ganz sicher Tomate drin ist. Meine Familie war auch begeistert. Vielen Dank für das tolle Rezept!

    • Hallo liebe Julia,

      vielen lieben dank für dein Kommentar. Ja, die Kombi ist wirklich von allen Nomatosaucen diejenige, die einer Tomatensauce am nächsten kommt. Nicht, das andere Rezepte schlechter wären. Sie schmecken aber nicht wirklich ähnlich zur Tomate und genau dass möchte ich ja! Deine erste Lasagne seit langem war bestimmt ein Fest. Beim Schreiben bekomme ich gerade total Lust drauf. Notiz an mich selbst: Morgen gibt es schon mal Lasagne :).

      Einen schönen & symptomfreien Tag

  3. monika litscher

    Bitte wo kaufst Du das Paprikamark

    • Hallo liebe Monika,

      Paprikamark ist ein häufig verwendetes Produkt in der türkischen Küche. Folglich bekommt man es in so gut wie jedem türkischen Supermarkt. Ich beziehe meines auch von dort, genauer gesagt dass von milde von der Firma Sera. Ich verlinke es dir mal, damit du weist wie es aussieht: https://veryvita.de/Sera-Paprikamark-mild-350g

      Du kannst im Netz noch nachweiteren Anbietern schauen. Ein gutes, verträgliches Paprikamark sollte nur Paprika und unjodiertes Salz enthalten. Davon gibt es leider nur wenige, oft sind unverträgliche oder problematische Zusatzstoffe enthalten.

      Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

      Einen schönen und symptomefreien Tag♡

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