Ich denke, jeder Betroffene kennt die Phase, in der man glaubt rein gar nichts mehr essen zu dürfen, was nicht die Konsistenz und den Geschmack weicher Pappe hat. Genuss sieht anders aus. Es ist jedoch ein Trugschluss, dass man mit einer Histaminerkrankung nicht bunt, abwechslungsreich und lecker essen kann. Allerdings muss man sich dieses Wissen hart erarbeiten, und über den eigenen (Lebensmittel) Tellerrand weit hinausschauen. Es gibt so viele fantastische und verträgliche Lebensmittel, die ich vor meiner Erkrankung nie ausprobiert hätte. Es muss auch nicht immer kompliziert sein. Viele einfache Rezepte sind verträglich. Heute stelle ich eines meiner Lieblingsgerichte vor: Kartoffelgulasch. Es ist günstig, schnell fertig und macht satt. Und das wichtigste: Es ist so lecker, dass man mit (selbst gebackenem) Brot die Saucenreste vom Teller noch wegisst. Für etwaige Gewichtszunahmen bin ich nicht verantwortlich ;).
Benötigte Zutaten für 4 Portionen:
Achtung! Alle problematischen Zutaten sind mit einem ❗ gekennzeichnet. Diese sind optional und können einfach weggelassen werden. Meine Rezepte orientieren sich nach der SIGHI Lebensmittelliste. Falls du dir lieber ein Video ansehen möchtest, ganz unten ist das Kochvideo zum Rezept zu finden.
- 900 g Kartoffeln
- neutrales Öl ( z.B Maiskeimöl)
- 4 große, weiße Zwiebeln, gehackt (Welche Zwiebeln verträglich sind, erfährst du in diesem Artikel)
- 2 rote Paprikaschoten
- 4-5 EL Paprikamark (z.B Sera oder Suntat BIO Paprikamark)
- 1 EL Paprikapulver Edelsüß
- 3/4 Liter Gemüsebrühe ( z.B von Histaminikus)
- 1/2 TL Kümmel, gemahlen (Bitte nicht mit Kreuzkümmel verwechseln!)
- Optional: Knoblauchgranulat❗ (Liberator! Getrocknetes Granulat wird oft sehr gut vertragen)
- 1 EL Zucker
- 200ml schwarzer Johannisbeernektar, eventuell mehr, je nach Gusto
- Majoran
- Oregano
- Thymian
- 1 Lorbeerblatt
Zubereitung:
Kartoffeln schälen und in gleichgroße Würfel schneiden. Paprika und Zwiebeln klein schneiden. Den Kümmel am besten ganz in einem Mörser feinmahlen, das ist aromatischer als fertig gemahlener. Übrigens gibt genau dass den typischen Gulaschgeschmack. Nun die gehackten Zwiebeln in Öl glasig braten. Das Paprikamark hinzugeben und kurz mit anbraten. Nun das Paprikapulver hinzugeben und kurz mit anschwitzen lassen. Bitte Vorsicht, zu lange und es wird bitter. Mit dem Johannisbeernektar ablöschen. Dieser ist wichtig um die süß-säuerlichen Nuancen der fehlenden Tomaten zu imitieren. Ein absoluter Geheimtipp beim Kochen. Nun die Kartoffeln und Paprika hinzugeben und alles miteinander vermengen. Nun das Wasser für die Gemüsebrühe hinzugeben und alles miteinander glattrühren. Jetzt mit Brühe, Majoran, Oregano, Lorbeerblatt, Zucke, Knoblauch sowie dem Kümmel würzen. Auf mittlerer bis niedriger Stufe nun 25-30 Minuten leicht köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind und dabei regelmäßig umrühren. Das Lorbeerblatt vor dem anrichten entfernen. Bei uns gibt es dazu selbstgebackenes Dinkelbrot und einen Salat. Guten Appetit!
Tipp: Falls du Probleme mit Paprikaschale haben solltest, kannst du die Paprika halbieren und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech bei 200 Grad Ober/Unterhitze für etwa 30-35 Minuten garen bis die Haut dunkel wird. Wenn diese dann auf einem Teller kurz abkühlt, kann man die Haut ganz leicht abziehen. Durch das Backen bekommen Paprika übrigens eine süßlichere Note.
Einfach, schnell und soooo lecker!
Na, habe ich dir zu viel versprochen? Mit diesem Rezept wirst du auch deine Familie begeistern können. Selbst mein sehr mäkeliger Mann Denis liebt dieses Gericht. Ich hoffe, ich konnte dir eine Freude mit meinem Rezept machen und dir zeigen, das die histaminarme Küche nicht langweilig ist. Hinterlasse mir gerne ein Kommentar oder besuche unsere Social-Media-Kanäle.
Einen schönen und symptomfreien Tag.♡